Meerwasserfische richtig anpassen und eingewöhnen
Inhaltsverzeichnis
Dieser Blogbeitrag beschäftigt sich, welche Möglichkeiten bestehen um neu erworbene Meerwasserfische an das Aquarium anzupassen.
Meerwasserfische anpassen – warum?
Bevor wir dazu kommen wie das Anpassen von Meerwasserfischen richtig funktioniert, gehen wir kurz darauf ein, warum es so wichtig ist, dass neu erworbene Fische langsam an das Aquarienwasser gewöhnt werden.
Der Grund ist sehr einfach, da sich die Wasserparameter von Aquarium zu Aquarium mehr oder weniger stark unterscheiden.
Beispielsweise ist die Karbonathärte oder auch der pH-Wert in den Verkaufsanlagen im Handel nie identisch wie die Wasserparameter im heimischen Meerwasseraquarium.
Hinzu kommt, dass Verkaufsanlagen von Meerwasserfischen im Handel häufig mit einem geringeren Salzgehalt betrieben werden, um die Gefahr von Ektoparasitenbefällen zu verringern.
Wenn neue Fische gar nicht oder zu schnell angepasst werden, ist das für den Fisch extrem stressig und kann sogar in Einzelfällen zum Tode führen.
Deshalb ist es entscheidend, dass neu erworbene Fische langsam und vorsichtig an das neue Wasser bzw. die Wasserparameter angepasst werden, bevor diese in das Aquarium eingesetzt werden.
Meerwasserfische anpassen – Methode I
Eine Möglichkeit ist, dass die neuen Fische vorsichtig aus dem Transportbeutel in einen Eimer geleert werden.
Hierbei ist wichtig, dass Eimer lediglich für das Aquarium benutzt wird und noch nie mit Reinigungsmitteln oder anderen Chemikalien in Berührung war, um Schäden an den Fischen zu vermeiden.
Bei dieser Methode gibt es jedoch einen großen Nachteil.
Und zwar, wenn nur ein kleiner Fisch gekauft wird und sich deshalb nicht genügend Wasser im Transportbeutel befindet, kann es sein, dass der Wasserstand im Eimer zu gering ist und der Fisch nicht umgewöhnt werden kann.
Was dann unternommen werden kann, dazu kommen wir später.
Nachdem nun die Fische vorsichtig in den Eimer geleert wurden, müssen alle 15 Minuten ca. 250 ml des Aquarienwassers in den Eimer zugeführt werden.
Dieser Vorgang sollte dann 3-4 mal wiederholt werden, denn so kann sichergestellt werden, dass die Neuzugänge langsam und schonend an das neue Aquarienwasser angepasst werden.
Während der Anpassung sollte der Eimer mit einem Handtuch abgedeckt werden.
Das hat zwei Gründe.
Erstens, sind die Fische durch die Dunkelheit bei der Umgewöhnung deutlich ruhiger und entspannter und zweitens wird verhindert, dass besonders springfreudige die Meerwasserfische wie zum Beispiel Grundeln oder bestimmte Lippfischarten nicht aus dem Eimer springen können und verenden.
Nach ca. 60 Minuten können dann die Fische vorsichtig mit einem Kescher aus dem Eimer abgefangen und ins Aquarium einsetzt werden.
Hierbei ist wichtig, dass das Abfangen sehr vorsichtig erfolgt, da es hierbei schnell zu leichten Verletzungen an der Fischschleimhaut kommen kann, die später eventuell zu einer Fischkrankheit führen.
Trotz dieser Gefahr rate ich dazu, die Fische immer aus dem Eimer abzufangen und nicht in das Aquarium zu leeren, da man nie sicher weiß, ob dabei nicht irgendwelche ungewünschten Dinge über diesen Weg in das Aquarium eingeschleppt werden.
Meerwasserfische anpassen – Methode II
Die zweite Möglichkeit ist meines Erachtens die schlechteste, wie Meerwaserfische angepasst werden können.
Jedoch wird sie in der Praxis immer noch häufig von Meerwasseraquarianern genutzt.
Hierbei wird der Fischtransportbeutel geöffnet und vorsichtig in das Aquarium eingehängt, sodass dieser von der Strömung nicht fortgetrieben werden kann.
Auch bei dieser Methode wird dann alle 15 Minuten ca. 250 ml vom Aquarienwasser in den Transportbeutel gefüllt.
Diese Methode zwei wesentliche Nachteile.
Häufig sind die Transportbeutel besonders bei kleineren Fischen so klein, dass keine ausreichende Menge Wasser in den Beutel zugeführt werden kann.
Und der zweite Nachteil ist, dass die neuen Fische mitten im Aquarium hängen und dadurch einen enormen Stress ausgesetzt sind.
Meerwasserfische anpassen – Methode III
Diese Methode ist mein absoluter Topfavorit.
Es handelt sich hierbei um die sogenannte Tröpfchenmethode.
Bei dieser Methode werden die Fische auch vorsichtig in einen Eimer geleert und im Anschluss wird über einen Luftschlauch der mit einer Klemme gedrosselt ist, ein Tropfen Aquarienwasser pro Sekunde über einen Zeitraum von 60 Minuten zu gegeben.
Nach 60 Minuten können die Fische vorsichtig mit einem Kescher abfangen und ins Becken gegeben werden.
Ich selbst mag diese Methode deshalb so gerne, weil sie die schonendste und stressfreieste Methode um Meerwasserfische anzupassen.
Auch hier sollte der Eimer immer mit einem Handtuch abgedunkelt werden.
Meerwasserfische anpassen und Probleme
Kommen wir nun zum Schluss noch zu einem wichtigen Punkt, was Sie tun können, wenn zu erwarten ist, dass es für den Neuankömmling zu massiven Stress bzw. Angriffe durch den bereits vorhandenen Fischbesatz kommen kann.
Ein typisches Beispiel hierfür ist, wenn im Aquarium bereits ein Hawaidoktor vorhanden ist und ein Rotmeerdoktorfisch dazu vergesellschaftet werden soll.
Bei solchen Konstellationen ist es relativ sicher, dass es immer zu Macht – und Revierkämpfen kommt.
Um das zu vermeiden, kann der Neuankömmling nach der Umgewöhnung für 3-4 Tage in eine Fischfalle gesetzt werden, dass sich der vorhandene Fischbesatz langsam an ihn gewöhnen kann.
Natürlich ist das auch keine Garantie, dass es im Anschluss zu keinen Kämpfen kommt, doch hat die Praxis gezeigt, dass der Stress bzw. die Gefahr von Übergriffen deutlich geringer ist.
Nach dem Einsetzen der Meerwasserfische
Wenn nun die neuen Fische im Aquarium schwimmen, ist es besonders in der ersten Zeit sehr wichtig, dass diese genau beobachtet werden.
Hierbei sollte immer darauf geachtet werden, ob die Fische fressen und vor allem auch wie sie sich verhalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist hierbei, dass hierbei immer genau die Fischschleimhaut betrachtet wird.
Denn wie bereits erwähnt, kann es durch das Fangnetz oder auch durch den Stress beim Umsetzen schnell zu einem Ausbruch von Fischkrankheiten kommen.
Sollten weiße Pünktchen, Hauttrübungen, weiße Flecken oder Ähnliches entdeckt werden, müssen die Fische umgehend mit einem entsprechenden Medikament behandelt werden.
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