Aquarienunterbau, was ist beim Aquarienbau zu beachten?
Inhaltsverzeichnis
„Welcher Aquarienunter-unterbau ist der richtige?“
Wie bereits im ersten Teil des Artikel „Was ist beim Aquarienbau zu beachten?“ erwähnt, ist das Gesamtgewicht eines befüllten Aquariums nicht zu unterschätzen. Aufgrund dieser hohen Gewichtsbelastung ist auf einen soliden und dauerhaft tragfähigen Aquarienunterbau zu achten.
Für den Bau von Aquarienunterbauten stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Auswahl. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den verschiedenen Arten von Aquarienunterkonstruktionen.
Aquarien-Holzunterschränke:
Reine Holzunterschränke werden häufig im Handel sehr günstig angeboten, da sie in der Herstellung nicht besonders zeitaufwendig und von den Materialkosten überschaubar sind. In der Regel bestehen diese aus einer 19 mm starken Spanplatte die mit einer 2 mm starken Kante versehen sind.
Der Nachteil dieser Schränke ist, dass sie dauerhaft nicht für den Einsatz von offenen Filtersystemen (Filterbecken) geeignet sind. Durch die hohe Luftfeuchte (auch bei abgedeckten Filterbecken) im Aquarienunterschrank quellen die Spanplatten häufig auf.
Quellen Bereiche auf, in denen der Holzunterschrank verschraubt oder anderweitig verbunden ist, ist eine dauerhafte Tragfähigkeit des Aquariums nicht mehr gegeben.
Besonders anfällig für das Aufquellen der Spanplatten sind Bereiche in denen Staunässe (z.B. im Bereich der Bodenscheibe verursacht durch übergetretenes Aquarienwasser bei Pflegearbeiten) entstehen kann.
Durch die verhältnismäßige geringe Stärke der Spanplatten muss besonders bei Aquarien ab einer Kantenlänge von 120 cm darauf geachtet werden, dass ausreichend senkrechte Steher vorhanden sind, die das Gewicht der Deckplatte abstützen.
Fehlen die Steher kommt es nach einiger Zeit zum Durchhängen der Deckplatte, was im ersten Schritt dazu führt, dass sich die Türen des Aquarienunterschrankes nicht mehr richtig öffnen lassen.
In besonders schweren Fällen kann es zum Reißen der Bodenscheibe führen.
Aquarienunterbau aus Alusteckprofilen:
Alusteckprofile fanden in den letzten Jahren eine zunehmende Beliebtheit bei Hobbyaquarianern, da diese leicht zu verarbeiten und individuell einsetzbar sind. Hinzu kommt ein verhältnismäßig günstiger Preis.
Bei den Steckverbindungen handelt es sich um einen kunststoffummantelten Metallkern, der anschließend in passend zugeschnittene Aluminiumrohre gesteckt wird.
Zum Ausgleich von Unebenheiten in Fußböden können höhenverstellbare Füße in die senkrechten Aluminiumrohre eingesteckt werden.
Auf den fertigen Aluminiumunterbau wird abschließend als Auflagefläche für das Aquarium eine Holzplatte und eine wunschgemäße Verkleidung (z.B. aus Holz, Glas usw.) aufgebracht werden. .
Nach meiner Erfahrung aus dem Aquarienanlagenbau eignen sich Alusteckprofile nur für kleinere Aquarien ( bis zu 200 Liter), da diese bei größeren Aquarien sehr instabil und wackelig sind.
Aquarienunterbau aus Porenbeton:
Aquarienunterbauten aus Porenbeton sind einer der günstigsten Möglichkeiten die es für den Eigenbau gibt. Porenbeton lässt sich sehr leicht schneiden. Für die Herstellung eignen sich je nach Aquariengröße Steine mit 10 cm bzw. 25 cm die mit Dünnbettmörtel im Verbund miteinander U – Förmig auf einer Holzplatte verklebt werden.
Als Auflagefläche für das Aquarium wird auf den fertigen Aquarienunterbau eine tragfähige Holzplatte aufgebracht. Bei großen Spannweiten zwischen den Seitenwänden muss eine Abtrennung ( E – förmig) eingeplant werden.
Falls dies aus Platzgründen wegen des Filterbeckens nicht möglich ist, können auch parallel zur gemauerten Rückseite in der Mitte und im äußeren Bereich verzinkte Vierkanteisenrohre eingesetzt werden.
Der Bereich in dem später die PVC -Rohre vom Aquarium in das Filterbecken führen, müssen beim Verkleben der Porenbetonsteine freigehalten werden.
Zum Abschluss kann der Unterbau dann verputzt und gestrichen bzw. mit Naturstein usw. belegt werden.
Die Herstellung eines Aquarienunterbaus aus Porenbeton ist nur für Personen geeignet die über ausreichendes handwerkliches Geschick verfügen. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass der Aquarienunterbau absolut gerade ist.
Aquarienunterbau aus Metall:
Unterkonstruktion aus Metall werden häufig in der Aquaristik aufgrund ihrer hohen Belastbarkeit für größere Aquarien verwendet.
Zum Ausgleich von Unebenheiten in Fußböden können höhenverstellbare Füße angebracht werden.
Der Nachteil dieser Unterkonstruktionen besteht darin, dass sich das Metall im Bereich der Schweißnähte häufig durch die hohen Temperaturen beim Schweißen verzieht.
Dadurch kann es passieren, dass die Auflageplatte des Aquariums nicht gerade (plan) auf dem Aquarium Unterbau aufliegt und die Bodenscheibe dadurch einer permanenten Spannung ausgesetzt wird.
Im ungünstigsten Fall führt dies zum Reißen der Bodenscheibe.
Im Bereich des Filterbeckens herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund ist es dringend anzuraten das Filterbecken mit einer Abdeckscheibe zu versehen. Besonders im Bereich des Eiweißabschäumers treten kleine Luftbläschen mit Salzresten aus und greifen die Stahlkonstruktion an.
Die Folge davon sind leichte Korrosionsschäden bis hin zum durchrosten, was die dauerhafte Tragkraft stark gefährdet. Sämtliche Behandlungen der Oberfläche (z.B. . Pulverbeschichten, lackieren usw.) haben sich nicht als dauerhafte Lösung bewährt.
Selbst bei der Verwendung von Edelstahl (z.B.V4 A) kommt es im Bereich der Schweißnähte immer wieder zu Korrosionsschäden.
Gelangt die Korrosion in das Aquarienwasser führt dies zu einer schleichenden Vergiftung von Korallen und kann unerklärliche Algenprobleme auslösen. Hinzu kommt, dass sich diese toxischen Verbindungen im Lebendgestein ablagern und bei starken Belastungen das gesamte Innenleben des Aquariums ausgetauscht werden muss.
Wie bei allen anderen Aquarienunterbauten ist unbedingt darauf zu achten dass dieser absolut gerade ist.
Auf die Metallunterkonstruktion wird abschließend als Auflagefläche für das Aquarium eine Holzplatte und eine wunschgemäße Verkleidung (z.B. aus Holz, Glas) aufgebracht.
Aquarienunterbau aus Aluminiumprofilen:
Die qualitativ hochwertigste und langlebigste Art, die es für die Herstellung von Aquarien-Unterbauten gibt, ist die Verwendung von Aluminiumprofilen. Das Material kann millimetergenau geschnitten und mit extrem belastbaren Verbindern verschraubt werden.
Im Gegensatz zu Aluminiumsteckprofilen wird eine extrem hohe Steifigkeit des Unterbaus erreicht. Aluminiumprofile zeichnen sich durch eine hohe Tragfähigkeit aus und sind korrisonsfei.
Ein großer Vorteil ist, dass auch größere Unterbauten, die nicht mehr durch die Türen bzw. Treppenhäuser passen vor Ort zusammengebaut werden können.
Zum Ausgleich von Unebenheiten können höhenverstellbare Füße eingesetzt werden.
Ein kleiner Nachteil ist der höhere Einstiegspreis. Im Hinblick auf die Langlebigkeit sind die höheren Anschaffungskosten jedoch zu vernachlässigen.
Zum Abschluss wird auf den Unterbau eine Holzplatte als Auflagefläche für das Aquarium und eine wunschgemäße Verkleidung (z.B. aus Holz, Glas)aufgebracht.
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