ph-Wert im Meerwasseraquarium
Inhaltsverzeichnis
pH–Wert im Meerwasser-Aquarium
In Teil 1 haben wir uns mit Ammonium/Ammoniak, Nitrit und Nitrat im Meerwasseraquarium beschäftigt. In einem früheren Blogbeitrag haben wir uns bereits mit dem optimalen Phosphatwert im Meerwasseraquarium auseinander gesetzt.
Im heutigen Teil unserer Serie „Die neun wichtigsten Wasserwerte im Meerwasseraquarium“ setzen wir uns mit dem pH-Wert im Meerwasser-Aquarium auseinander.
Der pH-Wert ist einer der wichtigsten Wasserwerte für Fische und Korallen im Meerwasseraquarium . Größere pH-Wert Schwankungen stellen für Fische und Korallen einen immensen Stress dar und sollten daher unbedingt vermieden werden.
Im Nachgang beschäftigen wir uns mit:
- Was sagt der pH-Wert aus?
- Was ist der optimale ph-Wert im Meerwasseraquarium?
- Was sind die Ursachen für einen niedrigen pH-Wert bzw. Schwankungen?
- Wie kann ich den pH-Wert erhöhen bzw. stabilisieren?
- Was kann die Ursache für einen zu hohen pH-Wert sein?
Was sagt der ph-Wert aus?
Der pH – Wert gibt Auskunft über das vorhandene Verhältnis der Wasserstoffionen (H+) und Hydroxidionen (OH− ) im Aquarienwasser. Bei einem pH – Wert kleiner 7 ist das Aquarienwasser sauer. Hier liegen mehr Wasserstoffionen (H+), als Hydroxidionen (OH− ) vor. Bei einem pH – Wert größer 7 handelt es sich um alkalisches Aquarienwasser. In diesem Fall liegen mehr Hydroxidionen (OH− ), als Wasserstoffionen (H+) vor.
Bei einem pH–Wert von 7 ist das Aquarienwasser neutral, da die gleiche Anzahl von Hydroxidionen (OH− ) und Wasserstoffionen (H+) vorliegt.
Optimaler pH-Wert im Meerwasser-Aquarium
Der optimale pH–Wert im Meerwasseraquarium liegt zwischen 8,2 und 8,3. Jedoch unterliegt der pH–Wert im Aquarium gewissen Schwankungen. Häufig kommt es vor, dass der pH–Wert über Nacht auf einen Wert bis 7,8 abfällt und im Laufe der Beleuchtungsphase wieder auf 8,5 ansteigt.
Im Meer liegt der pH-Wert nahezu konstant bei 8,2.
Dies liegt daran, dass alle Aquarienbewohner in der Nacht Sauerstoff veratmen und Kohlendioxyd (CO2) ausatmen. Ein Teil des Kohlendioxydes wandelt sich in Verbindung mit Wasser zu Kohlensäure (H2CO3 ) um und führt dadurch zu einer spürbaren Reduktion des pH–Wertes.
Während der Beleuchtungsphase verbrauchen Algen (u.a. Zooxanthellen) für die Photosynthese Kohlendioxyd. Dadurch steigt der pH-Wert wieder an. Damit man einen aussagekräftigen Überblick über den pH–Wert hat, ist es sinnvoll diesen immer um die gleiche Uhrzeit zu messen.
Ursachen für niedrigen pH-Wert im Meerwasseraquarium
Bei der Verwendung von Kalkreaktoren kann es vorkommen, dass nicht verbrauchte Kohlensäure in das Aquarienwasser gelangt und dadurch der pH–Wert sinkt. Deshalb ist es ratsam, das Ausgangswasser von Kalkreaktoren nochmals über Korallenbruch bzw. Kalziumkarbonat laufen zu lassen, um die überschüssige Kohlensäure zu neutralisieren.
Auch tote, verwesende Tiere und Futterreste führen zum einem Abfallen des pH – Wertes. Deshalb sollten tote Fische bzw. absterbende Korallen immer unverzüglich aus dem Aquarium entfernt werden. Ebenso kann ein zu großer Fischbesatz, aufgrund des bei der Atmung erzeugten Kohlendioxyds, den pH–Wert senken.
Die Verwendung von Abdeckscheiben auf Aquarien führt ebenfalls zu einem Absinken des pH-Wertes, da der wichtige Gasaustausch über die Wasseroberfläche nicht (oder nur teilweise) stattfinden kann. Der gleiche Effekt tritt ein, wenn eine zu geringe Oberflächenbewegung vorhanden ist bzw. ein leistungsschwacher Eiweißabschäumer verwendet wird.
Für den Fall, dass der pH–Wert zu niedrig bzw. zu hoch ist, sollte im ersten Schritt die Karbonathärte gemessen werden.
pH-Wert im Meerwasseraquarium erhöhen
Ein probates Mittel zur Stabilisierung des pH–Wertes ist die Anzahl bzw. das Volumen der Wasserwechsel zu erhöhen.
Zur schnellen Abhilfe bietet der Fachhandel sogenannte pH-Buffer an. In der Regel werden pH-Buffer in Pulverform angeboten, das dem Aquarienwasser zugeführt wird. Um das empfindliche Korallengewebe zu schützen, sollte das Pulver nicht direkt in das Aquarium, sondern in einem Glas angerührt und über das Filterbecken zugegeben werden.
Eine Erhöhung des pH-Wertes darf nur in kleinen täglichen Schritten erfolgen. Idealerweise erfolgt die Erhöhung über einen längeren Zeitraum um täglich 0,1 ,bis der gewünschte Wert erreicht ist.
Grundsätzlich sollte jedoch, wie bereits oben erwähnt, die Ursache für einen sinkenden pH-Wert gesucht und beseitigt werden.
Eine ideale Möglichkeit einen stabilen pH-Wert im Meerasseraquarium herzustellen ist die Verwendung eines Algenrefugiums ,das antizyklisch zum Aquarium beleuchtet wird. Das bedeutet, dass das Algenrefugium in der Phase beleuchtet wird, in der die Aquarienbeleuchtung aus ist.
Das durch die Atmung der Aquarienbewohner in der Dunkelphase produzierte Kohlendioxid wird durch die Photosynthese der Algen „veratmet“ und ein absinken des pH-Wertes wird verhindert.
pH-Wert zu hoch durch Algenplagen
Bei starken Algenplagen kommt es durch die Photosynthese häufig zu einer deutlichen Erhöhung des ph–Wertes. In solchen Fällen hat es sich bewährt, die Algen manuell zu entfernen und dadurch Anzahl der photosynthetischen Organismen zu reduzieren. Ein weiterer Schritt, könnte je nach Einzelfall, auch eine Reduzierung der Beleuchtungsdauer bzw. Beleuchtungsstärke sein.
Um Stress für Fische und Korallen zu vermeiden, sollten pH-Wert Schwankungen immer so gering wie möglich ausfallen.
Schnellübersicht pH-Wert im Meerwasseraquarium
- der pH–Wert sollte im Meerwasser-Aquarium zwischen 8,2 und 8,3 liegen
- der pH–Wert kann im Tagesverlauf zwischen 7,8 und 8,5 schwanken
- der pH-Wert sollte immer zur gleichen Tageszeit gemesssen werden
- tote und verwesende Tiere und Futterreste können den pH–Wert reduzieren
- überschüssige Kohlensäure aus Kalkreaktoren senkt den pH-Wert
- durch die Photosynthese der Algen (u.a Zooxanthellen) steigt der pH-Wert
- regelmäßige Teilwasserwechsel (10 – 15%) stabilisieren den pH-Wert
- die Karbonathärte hat maßgeblichen Einfluss auf den pH–Wert
pH-Wert und Karbonathärte
Einen maßgeblichen Einfluss auf die Stabilität des pH–Wertes hat die Alkalinität (Karbonathärte). Die Alkalinität bezeichnet das Säurepuffervermögen (Pufferkapazität). In Teil 3 unserer Serie gehen wir explizit auf die optimale Karbonathärte im Meerwasser-Aquarium ein.
Folge unserer Serie: Die 9 wichtigsten Wasserwerte im Meerwasseraquarium
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Höre auch unseren PODCAST: Meerwasseraquariumpodcast mit Markus Mahl
PS:
Gerne stehen wir Ihnen als kompetenter Partner für individuellen, professionellen Aquariumbau, Tierbesatz und Aquariumwartung zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns für einen persönlichen Beratungstermin gerne telefonisch unter 089/88 96 90 67 00 oder senden Sie uns eine E-Mail an info@aquariumwest.de.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr
Markus Mahl
Geschäftsfüher
Aquarium West GmbH
Weinbergerstrasse 57
Irene sprecher
Spannend, aber mein problem sind dinos! Gibt es wilklich keine möglichkeit diese zu entfernen. Mein meerwasseraquarum (17 jahre alt) ist mein liebstes hobby. Chemie von verschiedenen hersteller hat nichts geholfen. Hilfe,hilfe!