Der Kalkreaktor im Meerwasseraquarium erforderlich?
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Kalkreaktor erforderlich ja oder nein?
Korallen und Muscheln benötigen für ihre Entwicklung und ihren Wuchs große Mengen an Calcium und Karbonaten. Besonders in Steinkorallenbecken kann es schnell zu Mangelerscheinungen kommen, die häufig auch nicht mehr mit regelmäßigen Wasserwechseln ausgeglichen werden können.
Für eine gesunde Entwicklung der Korallen sollte der Calciumwert immer zwischen 380 und 420 mg/l und die Karbonathärte zwischen 6° und 8° liegen.
Werden diese Werte unterschritten, kann das zu Wachstumshemmungen oder Schädigungen der Korallen führen. Um das zu vermeiden, können Sie einen Kalkreaktor einsetzen.
Je nach Modell und Größe werden diese im Filtersumpf oder auch außerhalb des Filterbeckens installiert.
Der Kalkreaktor besteht aus einem Druckbehälter, der mit grobkörnigem Korallenbruch oder einem anderen Calciumkarbonat gefüllt ist.
Funktionsweise Kalkreaktor
Über einen internen Wasserkreislauf zirkuliert das Wasser im Kalkreaktor.
Darin wird Kohlendioxid (CO²) zugeführt, um das Calciumkarbonat in Calciumhydrogenkarbonat zu lösen. Dieser Prozess ist abhängig von der Menge des eingespeisten Kohlendioxids (CO²) und der Verweildauer des Wassers im Kalkreaktor.
Die höchste Löslichkeit wird bei einem konstanten pH-Wert im Reaktor von 6,1 – 6,45 erreicht.
Idealerweise wird der pH-Wert über eine druckfeste pH-Sonde im Kalkreaktor in Verbindung mit einem Aquariumcomputer und einem CO²-Magnetventil gemessen und geregelt.
Das Wasser aus dem Kalkreaktor wird mithilfe einer Dosierpumpe in kleinen Mengen dem Aquariumwasser zugeführt. Die zugeführte Menge ist stark abhängig vom Verbrauch der Korallen an Calcium und Karbonaten sowie der Beckengröße.
In dem austretendem Wasser können große Mengen Kohlendioxid sein, was zu einem Abfall des pH-Werts im Aquariumwasser führen kann. Aus diesem Grund sollte das austretende Wasser nochmals über Calciumkarbonat laufen, um die überschüssige Kohlensäure zu neutralisieren.
Phosphat durch Korallenbruch
Wenn Sie natürlichen Korallenbruch verwenden, kann das eingelagerte Phosphat zu einer Erhöhung des Phosphatwertes im Aquariumwasser führen. Darum sollten Sie das austretende Wasser 2 bis 3 Tage lang auf Phosphat untersuchen, wenn Sie als Befüllung Korallenbruch verwenden.
Wenn Sie mehr als 0,1 mg/l Phosphat im Ausgangswasser des Kalkreaktors haben, können Sie den Korallenbruch außerhalb des Aquariums mit Süßwasser spülen (darf nicht in das Aquarium geleitet werden) und Kohlendioxid (CO2) zugeben.
Da dies ein sehr umständliches und teilweise langwieriges Unterfangen ist, sollten Sie meiner Meinung nach speziell für Kalkreaktoren angebotenes synthetisches Calciumkarbonat bevorzugen .
Damit kommt es in der Regel zu keinen Phosphatproblemen im Ausgangwassers des Kalkreaktors.
Zu beachten
Je nach eingestellter Kohlendioxidmenge und Verweildauer des Aquariumwassers im Kalkreaktor müssen Sie die Befüllung alle 3 bis 6 Monate erneuern.
Manchmal steigen durch den Kalkreaktor der Calciumwert und die Karbonathärte weit über die o. g. Idealwerte (Obergrenze für Calcium 420 mg/l, Karbonathärte 8°). Dann müssen Sie die Kohlendioxidzufuhr abdrehen, bis die Werte wieder im Sollbereich liegen.
Höre auch unseren PODCAST: Meerwasseraquariumpodcast mit Markus Mahl
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