Flüssige Phosphatentferner eine Gefahr?
Inhaltsverzeichnis
Flüssige Phosphatentferner eine gute Alternative, um Phosphat im Meerwasseraquarium zu senken?
Phosphat im Meerwasseraquarium schädlich?
Phosphat ist für Fische im Meerwasseraquarium nicht schädlich.
Dennoch ist es von entscheidender Bedeutung, dass in Meerwasseraquarien ein optimaler Phosphatwert vorherrscht.
Das bedeutet in der Praxis, dass im Aquarienwasser nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Phosphat enthalten sein darf.
Der Grund dafür liegt darin, dass Korallen auf einen gewissen Phosphatgehalt angewiesen sind.
Der ideale Phosphatwert für Meerwasseraquarien beträgt ca. 0,05 mg/l.
Korallen sind auf einen gewissen Phosphatgehalt angewiesen
Phosphat ist für Korallen wichtig
Wenn der Wert von 0,05 mg/l unterschritten wird, wird den im Korallengewebe eingelagerten Zooxanthellen (einzellige Symbiosealgen) das lebenswichtige Phosphat entzogen.
Denen dient Phosphat unter anderem als Nahrungsgrundlage.
Bei den meisten im Meerwasseraquarium gehaltenen Korallen handelt es sich um zooxanthelle Arten.
Das bedeutet das die Korallen von ihren Zooxanthellen ernährt werden.
Ist zu wenig Phosphat im Aquarienwasser vorhanden, können Korallen verhungern, da den Zooxanthellen zu wenig Nahrung zur Verfügung steht.
zooxanthelle Korallen können bei zu geringen Phosphatwerten verhungern
Phosphat zugeben
In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass Meerwasseraquarianer sogar Phosphat zugeben, damit der Wert nicht unter die Nachweisgrenze rutscht.
Wie kommt Phosphat in das Aquarienwasser?
Der häufigste Weg über den Phosphat in das Aquarienwasser gelangt ist über das Futter und die Fischausscheidungen.
Neben Futter kann auch Leitungswasser dafür verantwortlich sein, dass der Phosphatwert im Aquarium ansteigt.
Dies geschieht häufig in ländlichen Gegenden in den das Grundwasser durch Landwirtschaft negativ beeinflusst wird.
In solchen Fällen ist die Verwendung eine Umkehrosmose-Anlage dringend zu empfehlen.
Umkehrosmose-Anlagen entziehen dem Leitungswasser u.a. Phosphat
Phosphatwert im Meerwasseraquarium steuern
Damit Sie den Phosphatwert im optimalen Bereich halten können, gibt unterschiedliche Ansätze.
Vorab möchte ich noch darauf hinweisen, wenn das Aquarienwasser permanent einen höheren Wert als 0,1 mg Phosphat pro Liter aufweist, immer geprüft werden muss, ob nicht ein zu großer Fischbesatz, eine falsche Fütterung oder eine zu schwache Aquarientechnik (Filtersystem, Eiweißabschäumer) dafür verantwortlich ist.
Eine weitere Möglichkeit die besteht sind häufigere bzw. größere Teil-Wasserwechsel.
leistungsstarke Eiweißabschäumer verhindern zu hohe Phosphatwerte
Wichtiger Hinweis:
Zu hohe Phosphat – und Nitratwerte – sind die Nahrungsgrundlage für unerwünschten Algenwuchs.
Hinzu kommt, dass kleinpolypige Steinkorallen (SPS) teilweise sehr empfindlich auf zu hohe Phosphatwerte reagieren.
Dadurch kann es zu Gewebeschäden kommen, die im schlechtesten Fall zum Tod der Koralle führen.
Erhöhte Phosphatwerte führen bei SPS häufig auch zu deutlich schlechteren Farben.
SPS Korallen leiden sehr stark unter zu hohen Po 4 Werten
Flüssige Phosphatentferner – die Lösung?
Kommen wir nun zum tatsächlichen Thema, den flüssigen Phosphatentfernern.
Die Basis von flüssigen Phosphatentfernern ist Lanthan.
Laut Wikipedia ist Lanthan ein chemisches Element mit dem Elementsymbol La und der Ordnungszahl 57 und zählt zu den Übergangsmetallen.
Flüssige Phosphatentferner selber mischen?
Vorab ein wichtiger Hinweis.
Ich kann nur jeden davor warnen, sich selbst einen flüssigen Phosphatentferner zu mischen, da Lanthan im Meerwasseraquarium ab einer bestimmten Grenze toxisch ist und dann sehr schnell zu hohen Tierausfällen führt.
Fertige Lanthan-Lösungen aus dem Fachhandel
Auch bei der Verwendung von fertigen Mischungen aus dem Fachhandel ist unbedingt die angegeben Dosierung einzuhalten, um gefährliche Lanthanvergiftungen zu vermeiden.
Lanthan ist sehr leicht in der Anwendung und bildet sehr schnell „unlösliche“ Lanthanphosphat-depots.
Dadurch sinkt der Phosphatgehalt im Aquarienwasser sehr schnell, was sich anfangs sehr gut anhört.
Jedoch ist eine zu schnelle Veränderung des Phosphatwertes, wie auch bei allen anderen Wasserwerten extrem stressig für die Korallen und muss unbedingt schrittweise erfolgen.
Wenn möglich sollte der Phosphatwert lediglich um 0,01 mg / Liter pro Tag gesenkt werden, dass sich die Korallen langsam daran gewöhnen können.
Gefahr durch flüssige Phosphatentferner
Kommen wir nochmals kurz zur Wirkungsweise von Lanthan zurück.
Genauer gesagt zur Bildung von „unlöslichen“ Lanthanphosphatdepots.
Es gibt immer wieder Hinweise, dass diese Depots doch nicht unlöslich sind und anscheinend von Bakterien oder Algen aufgelöst werden können.
Deswegen und der Vergiftungsgefahr durch zu hohe Dosierungen bin ich kein Fan dieser Methode.
Wir selbst verwenden diese Produkte bei uns im professionellen Aquarienpflegeservice nicht.
Hohe Ausfälle im Tierbestand durch flüssige Phosphatentferner
Im erweiterten Kundenkreis kenne ich zwei Fälle, bei denen nahezu der gesamte Fischbestand innerhalb kürzester Zeit nach Zugabe eines lanthanhaltigen Phosphat-Entferners gestorben ist.
Totalausfall Fischbesatz durch Lanthanvergiftung
Aus diesem Grund greifen wir auf die sichereren Phosphatentferner auf Eisenoxydbasis zurück, mit denen wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Fazit flüssige Phosphatentferner:
Flüssige Phosphatentferner weisen meiner Meinung nach ein erhebliches Risiko in der Anwendung auf. Aus diesem Grund raten wir immer zu der sicheren Variante von Phosphatentfernern auf Eisenoxydbasis.
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Gerne stehen wir Ihnen als kompetenter Partner für individuellen, professionellen Aquariumbau, Tierbesatz und Aquariumwartung zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns für einen persönlichen Beratungstermin gerne telefonisch unter 089/88 96 90 67 00 oder senden Sie uns eine E-Mail an info@aquariumwest.de.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr
Markus Mahl
Geschäftsfüher
Aquarium West GmbH
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