Umkehrosmose-Anlagen im Meerwasseraquarium

Aquarium München - Caualstrea

Umkehrosmose-Anlagen im Meerwasseraquarium

Die Umkehrosmose-Anlage im Meerwasseraquarium

Umkehrosmose-Anlage im Meerwasseraquarium sinnvoll?

Ob ein Meerwasser-Aquarium rund läuft, stabil und gesund ist, hängt nicht nur von der Aquarientechnik und der richtigen Pflege ab. Ein sehr wichtiger Faktor ist das verwendete Wasser.

Wer einfach Leitungswasser ins Aquarium füllt, erlebt unter Umständen eine unangenehme Überraschung. Denn Leitungswasser hat oft eine zu hohe Karbonathärte, in ländlichen Regionen auch zu hohe Nitrat– und Phosphatwerte. Das kann zu Korallensterben und Algenwuchs führen.  Auch zum Thema Nitrat und Phosphat gibt es jeweils eine separate Podcastfolge.

 

Um das zu vermeiden, kann man das Leitungswasser mit einer Umkehrosmose-Anlage aufbereiten. Diese Geräte gibt es im Aquaristik-Fachhandel mit Leistungen von 190 bis 1000 Litern pro Tag. Diese Tagesleistung gibt an, wie viel Osmosewasser die Umkehrosmose-Anlage maximal in 24 Stunden produzieren kann. Für Meerwasser-Aquarianer mit Aquarien bis zu 1000 Litern sind Umkehrosmose-Anlagen mit einer Leistung von 300 bis 380 Litern ausreichend. Dabei ist auch auf ausreichenden Wasserdruck von 3 bis 4 bar zu achten, da er die Leistungsfähigkeit der Umkehrosmose-Anlage stark beeinflusst.

 

Euphyllia in Aquarium München

 

Wie die Umkehrosmose-Anlage funktioniert

 Gute Umkehrosmose-Anlagen bestehen in der Regel aus drei Filtereinheiten (Sedimentenfilter, Aktivkohlefilter und Osmose-Membrane), einem Spülventil inklusive Abwasserschlauch und der Permeatleitung.

 

Die Umkehrosmose-Anlagen wird direkt an einen Wasserhahn mit 3/4-Zoll-Anschluss montiert (bitte nur kaltes Wasser verwenden!). Dabei sind Wasserhahnanschlüsse aus Metall langlebiger als solche aus Kunststoff.

 

Osmoseanlage

Umkehrosmose-Anlage

 

In der ersten Stufe der Umkehrosmose-Anlage wird das Leitungswasser durch den Sedimentenfilter geleitet. Hier werden grobe Schmutzpartikel, z. B. Abrieb aus der Hauswasserleitung, herausgefiltert.

Im zweiten Schritt durchläuft das Leitungswasser den Aktivkohlefilter, der die Osmosemembrane vor Chlor schützt.

In der dritten Säule, der Osmosemembrane, findet jetzt die entscheidende Wasseraufbereitung statt. Vereinfacht ausgedrückt wird ein Teil des durchströmenden Leitungswassers durch die Osmosemembrane gedrückt (osmotischer Druck).

Je größer der Druck ist, desto mehr Wasser wird durch die Membrane gepresst und umso höher ist die Tagesleistung.

Der Großteil der im Leitungswasser enthaltenen Nitrate, Phosphate usw. bleibt hinter der Membrane. Zusammen mit dem Wasser, das nicht die Osmosemembrane passiert hat, wird er als Abwasser direkt in den Abfluss entsorgt.

 

Das Osmosewasser können Sie in Kanistern oder in einem Fass sammeln. Achtung: Immer wieder laufen Kanister bzw. Fässer über, da Aquarianer vergessen, den Wasserhahn rechtzeitig abzudrehen. Stellen Sie das Gefäß einfach in eine Duschwanne oder sichern Sie den Wasserdurchfluss der Osmoseanlage mit einem Magnetventil für Leitungswasser und einem Überlaufschutz.

 

Wasserverbrauch der Umkehrosmose-Anlage

Je nach Leitungswasserdruck und Verschmutzungsgrad des Leitungswassers braucht man für die Herstellung von 1 Liter Osmosewasser 3-4 Liter Leitungswasser. Das Verhältnis von Osmosewasser zu Abwasser kann am Spülventil der Umkehrosmose-Anlage eingestellt werden.

Das Verhältnis von Osmosewasser zu Abwasser können Sie um bis zu 50 Prozent verbessern, wenn Sie eine Druckerhöhungspumpe verwenden.

 

 

Diese erhöht den Druck des durchfließenden Leitungswassers auf ca. 8 bar. So können Sie bis zur Hälfte des Wassers sparen, da für einen Liter Osmosewasser nur noch 1,5-2 Liter Leitungswasser (statt 3-4 Liter) benötigt werden.

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass sich mit der Druckerhöhungspumpe auch die Tagesleistung der Osmoseanlage um bis zu 50 Prozent steigern lässt.

Handelsübliche Umkehrosmose-Anlagen halten ca. 95 Prozent der im Wasser befindlichen Stoffe zurück.

Die meisten Membranen sind sogenannte halbdurchlässige Dünnfilm-Membranen, die in der Regel in den USA produziert werden.

 

Osmosewasser verwenden

Wenn Sie die Umkehrosmose-Anlage das erste Mal verwenden, muss sie zuerst 30 Minuten spülen, um das Desinfektionsmittel aus der Membrane zu entfernen.

Das daraus gewonnene Wasser müssen Sie entsorgen.

Danach können Sie das produzierte Osmosewasser als Nachfüllwasser für den Verdunstungsausgleich oder zum Ansetzen von Salzwasser verwenden.

 

Wenn Sie mit dem Osmosewasser Salzwasser für den Wasserwechsel ansetzen möchten, müssen Sie es vorab auf eine Temperatur von 25 °C erwärmen (zum Thema Wasserwechsel gibt es auch eine Podcastfolge oder einen Blogartikel ).

 

 

 

Pflege der Umkehrosmose-Anlage

Je nach Region und Beschaffenheit des Leitungswassers können mit einer Osmose-Membrane zwischen 5000 und 15.000 Litern Osmosewasser hergestellt werden.

Eine geringere Tagesleistung und ein höherer gemessener Leitwert im Osmosewasser können Hinweise darauf sein, dass die Osmosemembrane ausgetauscht werden muss.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass der Sedimentenfilter und der Aktivkohlefilter einmal pro Jahr gewechselt werden sollten.

 

Grundsätzlich sollte die Umkehrosmose-Anlage vor jedem Gebrauch rückgespült werden. Hierzu wird bei laufendem Wasser lediglich das Spielventil komplett für 5 bis 10 Minuten geschlossen, sodass das gesamte durchfließende Wasser mit den Ablagerungen der Membrane in den Abfluss geleitet wird.

Um ein Austrocknen der Membrane zu verhindern, sollte die Osmoseanlage mindestens alle vier Wochen gespült werden.

 

Einen Silikatfilter einbauen

 In manchen Regionen enthält das Leitungswasser sehr viel Silikat. Das kann dazu führen, dass trotz Umkehrosmose-Anlage im Osmosewasser zu viel Silikat ist.

Wenn dieses Wasser trotzdem zum Ansetzen von Salzwasser bzw. als Nachfüllwasser verwendet wird, entstehen häufig Schmier- bzw. Kieselalgen.

 

Schmieralgen im Meerwasseraquarium vermeiden

 

Bei einem hohen Silikatwert im Leitungswasser sollten Sie also das Osmosewasser zusätzlich durch einen Silikatfilter leiten.

Dieser wird als vierte Säule hinter der Osmosemembrane angeschlossen. Im Inneren des Silikatfilters befindet sich ein Entmineralisierungsharz, das das Osmosewasser von Silikat und anderen Stoffen befreit.

 

Silikatfilter

Silikatfilter

 

In besonders schweren Fällen müssen eventuell zwei Silikatfilter hintereinander geschaltet werden.

Das Entmineralisierungsharz muss in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, wenn der Silikatgehalt im gefilterten Wasser ansteigt.

Mit einem Silikatentferner (z. B. Silicarbon) können Sie dem Wasser auch ohne Umkehrosmose-Anlage Silikat entziehen.

PODCAST

Höre auch unseren  PODCAST: Meerwasseraquariumpodcast mit Markus Mahl

PS:

Gerne stehen wir Ihnen als kompetenter Partner für individuellen, professionellen Aquariumbau, Tierbesatz und Aquariumwartung zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns für einen persönlichen Beratungstermin gerne telefonisch unter 089/88 96 90 67 00 oder senden Sie uns eine E-Mail an info@aquariumwest.de.

Wir freuen uns auf Sie!

Ihr
Markus Mahl
Geschäftsfüher
Aquarium West GmbH
Weinbergerstrasse 57
81241 München

 

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