
Weichkorallen im Meerwasseraquarium
Inhaltsverzeichnis
Weichkorallen im Meerwasseraquarium : Blickfang im Meerwasser-Aquarium
Weichkorallen im Meerwasseraquarium wiegen sich elegant im Wasser :
Weichkorallen sind ein Hingucker in fast jedem Meerwasser-Aquarium.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Weichkorallen im Meerwasseraquarium es gibt, was Sie bei der Haltung beachten müssen und was die beliebtesten Arten sind.
Weichkorallen im Meerwasseraquarium sind Kolonien aus Einzelpolypen, von denen jeder über acht Fangarme hat. Sie gehören zur Gattung Octocorallia, den Blumentieren.
Im Gegensatz zu Steinkorallen haben Weichkorallen kein festes Kalkskelett, sondern bestehen aus einem fleischigem Gewebe, das bei den meisten Arten durch Kalknadeln, die sogenannten Sklerite, gestützt wird.
In der Meerwasser-Aquaristik zählen u. a Lederkorallen und Xeniden zu den beliebtesten Arten.
Weichkorallen im Meerwasseraquarium können über die Art, wie sie sich ernähren, in zwei Arten aufgeteilt werden:
Zooxanthellen Arten Weichkorallen im Meerwasseraquarium
Diese Korallen besiedeln lichtdurchflutete Stellen und produzieren ihre Nahrung mit Hilfe von Zooxanthellen (einzelligen Symbiosealgen), die in ihrem Gewebe eingelagert sind.
Sie ernähren sich von Traubenzucker, der bei der Fotosynthese der Zooxanthellen entsteht. Diese Zooxanthellen geben den Korallen auch ihre bunten Farben.
Wird das Wasser wärmer als 29,5 °C, beginnen die Zooxanthellen abzusterben. Ein erster Hinweis darauf ist, dass die Koralle ihre Farbe verliert und ausbleicht.
Das ausgebleichte Korallengewebe überlebt oft noch eine Zeit lang. Da die Koralle durch die fehlenden Zooxanthellen aber nicht mehr mit Nahrung versorgt wird, verhungert sie.
Diese Korallenarten müssen nicht zusätzlich gefüttert werden und können daher besonders gut in Meerwasser-Aquarien gehalten werden.
Weichkorallen vermehren sich und wachsen bei idealen Bedingungen schnell, deswegen sind sie bei Meerwassereinsteigern besonders beliebt.
Doch das schnelle Ausbreiten kann auch zum Problem werden, besonders bei Xeniden, wenn man sie unkontrolliert wachsen lässt.
Im Extremfall besiedeln sie dann alle Flächen und drängen die anderen Korallen zurück.
Kontrolliert man ihr Wachstum, sind sie ein ein dekorativer Blickfang, der viel Freude bereitet.
Azooxanthellen Arten Weichkorallen im Meerwasseraquarium
Azooxanthelle Arten (z. B. Dendronephthya oder Nephthea) sind häufig sehr bunt und attraktiv.
Sie ernähren sich nicht wie die zooxanthellen Arten über Fotosynthese „vom Licht“, sondern von Plankton.
Entsprechend leben sie in dunklen Zonen des Meeres.
Azooxanthelle Korallen im Meerwasseraquarium mit ausreichend Plankton zu versorgen, ist äußerst anspruchsvoll und aufwendig.
Daher kann man die Haltung dieser Tiere nur absoluten Experten empfehlen, die sie in einem Artenbecken halten.
Deshalb sollten alle anderen auf den Kauf dieser Tiere grundsätzlich verzichten.
Für die Haltung im Meerwasser-Aquarium sind die Weichkorallen optimal geeignet, die ich Ihnen jetzt vorstelle.
Lederkorallen, beliebte Weichkorallen im Meerwasseraquarium
Lederkorallen sind in der Meerwasser-Aquaristik sehr beliebt und gehören zu den Korallenarten, die am einfachsten zu halten sind.
Sie sind nicht so anspruchsvoll wie z. B. Steinkorallen, was stabile Wasserwerte angeht, und eignen sich deshalb sehr gut als Erstbesatz im Aquarium.
Mit hohen Nitrat– und Phosphatwerten kommen sie gut zurecht, bei einer zu schnellen Absenkung dieser Werte haben Lederkorallen aber oft Probleme und kümmern vor sich hin, obwohl die Wasserqualität sich ja verbessert hat.
Lederkorallen pumpen sich während der Beleuchtungsphase mit Wasser voll, das sie oft in der Nacht größtenteils wieder ablassen.
Deswegen haben Lederkorallen am Tag ein deutlich größeres Volumen und brauchen somit mehr Platz im Aquarium.
Lederkorallen benötigen einen Platz mit mittlerer bis starker Strömung und einer mittleren bis hohen Lichtintensität.
Abschleimen von Lederkorallen
Ein großer Vorteil von Lederkorallen ist, dass sie sich selbst reinigen – das tun sie über das sogenannte „Abschleimen“.
Dafür fährt die Lederkoralle zunächst ihre Tentakeln nicht mehr aus und lässt Wasser ab.
So verkleinert sie ihr Volumen. Danach überzieht sie sich mit einem klebrigen Schleim, der fast wie Klarlack aussieht.
Nach einigen Tagen pumpt sich die Lederkoralle wieder mit Wasser voll.
Dadruch vergrößert sich ihr Volumen und die Schleimschicht reißt ein. Diese hängt nun mit den Schmutzpartikeln vom Korallengewebe in Fetzen von der Koralle.
Die Strömung entfernt dann die Schleimschicht von der Koralle – und sie steht wieder mit voller Pracht im Aquarium.
Der Abschleimungsprozess kann gerade bei frischen Meerwasser-Aquarien mehrmals kurz hintereinander stattfinden.
Vermehrung von Lederkorallen
Die Vermehrung von Lederkorallen ist sehr einfach. Dazu schneiden Sie mit einer frischen Klinge eines Teppichmessers oder einem Skalpell einen Arm oder einen Fetzen – je nach Art – von der Lederkoralle ab.
Achten Sie dabei darauf, das Korallengewebe nicht zu quetschen. Verwenden Sie daher keine Schere, sondern unbedingt eine scharfe Klinge.
Die Schnittstelle der Koralle muss dann ausreichend umströmt werden, um eine Ansiedlung von Bakterien zu verhindern.
Fixieren Sie das abgetrennte Korallenfragment vorsichtig mit einem Gummi (nicht quetschen) oder einem Zahnstocher auf einem Stein.
Schon nach wenigen Tagen ist der Ableger mit dem Stein fest verwachsen.
Xeniden
Xeniden sind besonders bei Einsteigern sehr beliebt. Sie wiegen sich mit pumpenden Bewegungen im Aquarium und vermehren sich häufig sehr stark, sodass sie benachbarte Korallenkolonien einfach überwachsen.
Deshalb sollte man unkontrolliertes Wachstum verhindern und sie regelmäßig zurückschneiden.
Xeniden gehören zu den zooxanthellen Korallenarten und müssen nicht gesondert zugefüttert werden.
Xeniden brauchen einen Standort mit mittelstarker Strömung und mittelstarker Ausleuchtung.
Im zweiten Teil schauen wir uns dann die beliebtesten Weichkorallen genauer an.
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