Wasserwechsel im Meerwasseraquarium in Zeiten von ICP Analysen und Rollenfiltern?

Wasserwechsel im Meerwasseraquarium in Zeiten von ICP Analysen und Rollenfiltern?

Diese Frage taucht immer wieder auf. Doch wie kommen viele Meerwasseraquarianer zu dieser Annahme? In den letzten Jahren hat sich vieles im Bereich der Meerwasseraquaristik zum Positiven verändert.

Technische Innovationen wie z.B. leistungsfähigere Abschäumer, Rollenfilter und ICP-Analysen kamen auf den Markt und erfuhren eine große Resonanz bei den Meerwaseraquarianern.

Durch diese technischen Entwicklungen kam es dazu, dass sich die Wasserqualität und somit das gesamte Milieu im Meerwasseraquarium nochmals verbessert hat.

Immer anspruchsvollere Korallen sind im Meerwasseraquarium haltbar.

Die beschriebene technische Entwicklung hat aber nicht nur Vorteile, sondern sie birgt auch eine Gefahr, die viele Meerwasseraquarianer unterschätzen.

Viele Aquarianer sind der Meinung, da sie moderne Aquarientechnik im Einsatz haben und regelmäßige Laboruntersuchungen des Aquarienwassers durchführen lassen, ist ein regelmäßiger Wasserwechsel im Meerwasseraquarium nicht mehr erforderlich.

Einige Anbieter von ICP-Analysen befeuern das Ganze noch,  indem sie plakativ und werbewirksam nach außen propagieren, dass in der modernen Meerwaseraquaristik kein Wasserwechsel mehr erforderlich sei, wenn das Aquarienwasser regelmäßig untersucht wird.

Ich kann verstehen, dass der regelmäßige Wasserwechsel bei den meisten Aquarienbesitzern nicht unbedingt Freudensprünge auslöst, da er nicht nur Geld kostet, sondern auch Zeit und Mühe.

Trotz aller technischen Neuerungen und ICP-Analysen ist bleibt der regelmäßige Wasserwechsel eines der wichtigsten Elemente in der Pflege eines Meerwasser -Aquariums.

Vorteile

Durch regelmäßige und ausreichende Wasserwechsel werden im Aquarienwasser nicht nur die Nitrat – und Phosphatswerte im Idealbereich gehalten, sondern auch (Schad-) Stoffe und Nesselgifte von Korallen  entfernt, die für den Filter oder den Eiweißabschäumer nicht greifbar sind.

Ein zusätzlicher positiver Aspekt des Wasserwechsels im Meerwasseraquarium ist, dass wichtige Mineralien, Spurenelemente  zusätzlich in das Aquarium eingebracht werden, die für einen entsprechenden Korallenwuchs erforderlich sind.

Lichtverhältnisse

Durch einen Wasserwechsel wird das Aquarienwasser kristallklar. 

Dadurch kann das Aquarienlicht deutlich tiefer vordringen, was wiederum zu einem schnelleren und besseren Wachstum von Korallen führt.

Aquarium München

Wasserwechsel im Meerwasseraquarium, wie oft?

Wie häufig der Wasserwechsel im Meerwasseraquarium durchgeführt werden soll ist unter u. a. von den  Nitrat – und Phosphatwerten, der Fischbesatzdichte, dem Futtereintrag und der verwendeten Aquarientechnik abhängig.

Bei unseren Aquarienwartungen hat sich  ein 14-tägiger Wasserwechsel von 10-15 % als guter Mittelwert bewährt.

Schauen wir uns nun an, wie wir einen Wasserwechsel im Meerwasseraquarium richtig vorbereiten und durchführen.

Wasserwechsel Meerwasseraquarium mit Schlauch

Ansetzen des Meerwassers

Für einen Wasserwechsel sollte das Meerwasser mindestens 24 Stunden vorher angesetzt werden.

Am schnellsten und einfachsten ist es, wenn man ein entsprechend großes Fass hat und dieses mit 25 °C warmen Wasser befüllt.

Bei der Auswahl des Faßes muss darauf geachtet werden, dass dieses lebensmittelecht ist und keine Weichmacher an das frisch angesetzte Meerwasser abgeben kann.

Korallen, Meerwasserfische, Seestern, Garnelen usw. reagieren extrem empfindlich auf Weichmacher.

Einen entsprechenden Link, wo sie entsprechende Fässer finden, habe ich am Ende dieses Blogbeitrags beigefügt.

Borstenwurm Fraßfeind

Korallen, Meerwasserfische, Garnelen reagieren sehr empfindlich auf Weichmacher

Wenn  kaltes, anstelle 25 ° C warmen Wassers benutzt wird, kann das später zu gegebene Salz nicht vollständig in Lösung gehen und es kommt zu Ausfällungen.

Wenn Osmosewasser verwendet wird, oder nur eine Kaltwasserleitung für das Ansetzen zur Verfügung steht, muss das Wasser vor der Salzzugabe mit einem Heizstab entsprechend erwärmt werden.

Um eine Dichte von 1,023 zu erreichen, werden ca. 330 g Salz pro  10 Liter dem Wasser zu gegeben.

Osmose zur Vermeidung von roten Schmierlagen im Meerwasseraquarium

 

Wichtig hierbei ist, dass das Meersalz erst dann zu gegeben wird, wenn sich die Menge Wasser, die für den Wasserwechsel benötigt wird, komplett in der Tonne eingelaufen ist.

Wird  das Meersalz gleichzeitig mit dem einlaufenden Wasser zu gegeben, kommt es zu Ausfällungen.

Meerwasser 24 Stunden vor Wasserwechsel ansetzen

Bevor das frisch angesetzte Meerwasser verwendet werden kann, muss es 24 Stunden z.B. mit einer Strömungspumpe umgewälzt werden, damit das gesamte Salz vollständig  in Lösung gehen kann.

Das frische Meerwasser darf nur verwendet werden, wenn sich keine ungelösten Salzreste mehr auf dem Boden des Ansetzbehälters befinden.

Zu frisch angesetztes Meerwasser, in dem sich noch ungelöstes Meersalz befindet, ist sehr aggressiv und kann zu Schäden auf der Fischschleimhaut und am Korallengewebe führen.

Da es bei der Mischung von Meersalzen, aufgrund technischer Aspekte, immer wieder zu leichten Abweichungen in der Zusammensetzungen kommen kann, muss vor der Verwendung des frischen Meerwassers der Salzgehalt gemessen werden.

Weicht hierbei der Salzgehalt des frischen Meerwassers von dem im Aquarienwasser ab, muss dieser entsprechend korrigiert werden.

Messung Salzgehalt im Meerwasseraquarium

Osmoseanlage

In Gebieten mit hohen Nitrat – und Phosphatswerten, hoher Karbonathärte im Leitungswasser ist die Verwendung einer Osmoseanlage dringend anzuraten.

Idealerweise wird der Osmoseanlage ein entsprechender Silikatfilter nachgeschalten, um so ein optimales Ausgangswasser zu erreichen.

Wasserwechsel im Meerwasseraquarium, einfach und schnell

Als erstes müssen die Förderpumpe, die Strömungspumpen und der Eiweißabschäumer abgeschalten werden.

In Fällen bei denen sich die Korallen während des Wasserwechsels außerhalb des Wassers oder sehr knapp unter der Wasseroberfläche befinden, ist es anzuraten, dass auch die Aquarienbeleuchtung ausgeschaltet wird, um Verbrennungen am Korallengewebe zu vermeiden.

Um einen Wasserwechsel im Meerwasseraquarium schnell und einfach durchzuführen, wird das Aquarienwasser mit einer leistungsstarken Pumpe und einem Schlauch in Kanister oder wenn möglich direkt in die Toilette gepumpt.

Hierfür ist eine entsprechende Pumpe, ein langer Schlauch mit Kugelhahn zum Absperren sinnvoll.

Diese Pumpe kann auch zum Anmischen des Meerwassers benutz werden.

Beim Ablassen des Aquarienwassers muss darauf geachtet werden, dass du nur so viel Wasser abgelassen wird, wie frisches Meerwasser bereits im Vorfeld vorbereitet wurde.

Abschäumer im Meerwasser

Ein kleiner Tipp an dieser Stelle:

Wenn sie mit dem abpumpen fertigt sind, muss unbedingt der Schlauch mit dem Absperrhahn gesperrt werden,  da sonst das Wasser weiter aus dem Aquarium durch den vorherrschenden Unterdruck in die Toilette läuft, auch wenn die Pumpe ausgesteckt ist.

Das Befüllen des Aquariums geht besonders schnell und einfach, wenn das frische Meerwasser direkt aus der Tonne in das Aquarium gepumpt werden kann.

Hierfür muss nur noch die Pumpe in das Fass gelegt werden, der Schlauch mit einem Auslaufbogen in das Aquarium gehängt und die Pumpe gestartet werden.

Wenn das gesamte Wasser aus der Tonne in das Aquarium gepumpt wurde, muss unbedingt der Schlauch mit dem Kugelhahn abgesperrt werden, bevor die Pumpe ausgesteckt wird.

Wird das nicht berücksichtigt, läuft auch hier wieder das Wasser aus dem Aquarium durch den vorherrschenden Unterdruck wieder zurück in die Tonne.

Algen und Co.

Wenn Probleme z.B. mit Fadenalgen oder Cyanobakterien bestehend oder  Mulmansammlungen in strömungsarmen Zonen vorhanden sind , können diese beim Wasserwechsel mit einem Schlauch und einer Mulmglocke abgesaugt werden.

Vorsicht bei Glasrosen und Co.

Das Absaugen von Glasrosen und Majanos muss unbedingt vermieden werden, da diese dabei beschädigt werden und es dadurch zu einer unkontrollierten Massenvermehrung kommt.

Eine weitere Gefahr beim Absaugen besteht dann, wenn die Fische im Aquarium sehr zahm sind und sich immer in der Nähe des Schlauches befinden.

Hier  kommt es immer wieder, besonders mit kleineren Fischen, zu schwerwiegenden Unfällen.

Auch beim Ablassen des Wassers mit Pumpen kann es zu Unfällen mit Fischen kommen.

Deshalb ist es besonders wichtig, dass wenn das Aquarienwasser mit einer Pumpe abgesaugt wird,  dass diese mit einem  Ansaugschutz versehen ist.

Glasrosenplage

Glasrosen und Majanos dürfen nicht abgesaugt werden

Nach dem Wasserwechsel im Meerwasseraquarium

Zum Abschluss des Wasserwechsel müssen dann die Förderpumpe, die Strömungspumpen und der Eiweißabschäumer wieder eingesteckt werden.

Wasserstand

Wenn sich der Wasserstand im Aquarium wieder in seiner ursprünglichen Höhe befindet, muss abschließend der Wasserstand im Filterbecken kontrolliert werden.

Denn erst im laufenden Betrieb ist erkennbar, ob die gleiche Menge Wasser abgesaugt wurde, wie die, die im Nachgang wieder eingefüllt wurde.

Wenn der Wasserstand nach dem Wasserwechsel im Filterbecken zu hoch ist, muss so viel Aquarienwasserwasser abgesaugt werden, bis der Wasserstand sich wieder in seiner ursprünglichen Höhe befindet.

Wird das ignoriert und gewartet bis der ursprüngliche Wasserstand durch Verdunstung wiederhergestellt ist, kommt es zu einer unerwünschten, schleichenden Erhöhung des Salzgehaltes im Aquarienwasser.

Sollte der ursprüngliche Wasserstand im Filterbecken unterschritten werden, muss die fehlende Differenz mit Meerwasser ausgeglichen werden.

Schnellübersicht Wasserwechsel im Meerwasser

  • Das Meersalz nicht in kaltes Wasser geben
  • Meerwasser mindestens 24 Stunden vor Gebrauch ansetzen und umwälzen
  • vor Verwendung unbedingt Salzgehalt messen
  • Meersalz muss vollständig in Lösung gegangen sein, keine Salzreste sichtbar
  • alle 14 Tage ca. 10   – 15% Teil-Wasserwechsel durchführen
  • Algen, Cyanobeläge und Mulm absaugen
  • Vorsicht, keine Glasrosen oder Majanos absaugen
  • nach erfolgtem Wasserwechsel Förderpumpe und Strömungspumpen starten
  • Wasserstand im Filterbecken nach Wasserwechsel kontrollieren

Diesen Blogbeitrag gibt es auch als PODCAST zum hören.>>> hier anhören

Um ihnen den Wasserwechsel so einfach wie möglich zu machen, habe ich ihnen die eben genannten Hilfsmittel wie z.B. die Pumpe, den Absperrhahn usw. entsprechende verlinkt.

Wenn Sie Fragen zu diesen oder anderen Themen haben, können Sie mir gerne eine E-Mail an info@aquariumwest.de schreiben.

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Wir freuen uns auf Sie!

Ihr
Markus Mahl
Geschäftsfüher
Aquarium West GmbH
Weinbergerstrasse 57
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